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1. Geschichte des Mittelalters - S. 254

1888 - Wiesbaden : Kunze
254 Vierte Periode des Mittelalters. Friedrich Hl., von seinen Gegnern „der böse Fritz" genannt, als Vormund seines unmündigen Neffen den kurfürstlichen Titel bei und besiegte die Grasen Ulrich von Württemberg, Karl von Baden und den Bischof Jörg von Metz in der Schlacht bei Seckenheim 1462, worauf er die drei, in seine Hände gefallenen Feinde in das Heidelberger Schloß gefangen setzte, ohne doch die Absetzung seines Freundes, des gebannten Erzbischofs Dieter von Mainz verhindern zu können. Der Herzog Ernst von München ließ die schöne Agnes Bernauer von Augsburg (§. 43, 8), mit welcher sich sein Sohn Albrecht gegen seinen Willen vermählt hatte, in der Donau öffentlich ertränken, ohne zur Strafe gezogen zu werden. Der schwäbische Bund führte in Franken einen erbitterten Kampf mit dem branden-burgischen Kurfürsten Albrecht Achilles, in welchem über 200 Orte niedergebrannt wurden. Der Erzbischof von Köln befehdete die Stadt Soest in Westfalen (1444—1449), die feinen rohen Scharen tapfer trotzte, fodaß er die Belagerung der Stadt aufgeben mußte. Der sächsische Prinzenraub des Kunz von Kauf = fungen 1455. In Sachsen tobte fünf Jahre lang ein Bruderkrieg zwischen dem Kurfürsten Friedrich dem Sanftmütigen und seinem Bruder, dem Herzog Wilhelm. Während desselben zeichnete sich der Ritter Kunz von Kauffungen im Dienste des Kurfürsten aus, geriet aber in Gefangenschaft und mußte sich gegen eine hohe Summe loskaufen. Da feine Güter verwüstet waren, so überließ ihm der Kurfürst während des Krieges andere Güter zum Nießbrauch. Als Friedrich diese später zurückforderte, verlangte Kunz die Erstattung des erlegten Lösegeldes, wurde aber abschlägig be-schieden. Er sann deshalb auf Rache und erstieg mit Hilfe des Küchenjungen Hans Schwalbe das Zimmer der Prinzen Ernst und Albert im Schlosse Altenburg, um sie zu entführen. Vergeblich bat die Kurfürftin, welche auf den entstandenen Lärm herbeigeeilt war, um die Rückgabe ihrer Söhne, Kunz schlug ihre Bitte ab und floh mit den Prinzen und feinen Helfershelfern nach der böhmischen Grenze. Unterwegs bat Albert, von Hitze und Durst gequält, um die Erlaubnis, sich im Walde Erdbeeren pflücken zu dürfen, und erhielt sie. Er entdeckte sich einem Köhler, Georg Schmidt, dieser stürmte mit seinem Schürbaum auf Kunz los, nahm ihn gefangen und brachte ihn nach Altenburg. Prinz Ernst wurde drei Tage später in einer Höhle versteckt gefunden, und feine Begleiter lieferten ihn gegen das Versprechen der Straflosigkeit aus. Kunz von Kauffungen und Hans Schwalbe wurden hingerichtet, der wackere Köhler

2. Geschichte des Mittelalters - S. 197

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 30. Das Rittertum und die Ritterorden. 197 eiser, hat nirgends schrecklicher gewütet als in Spanien. Die spanische Inquisition verurteilte von 1481 —1808 342000 Personen; von diesen wurden 32 000 in Person, 18 000 im Bildnisse verbrannt und die übrigen mit strengen Strafen heimgesucht. In Spanien wurde die Inquisition erst 1820 abgeschafft. Auch in Deutschland trat 1231 der Dominikanerkonrad von Marburg, der Beichtvater der heiligen Elisabeth, aus, um dieketzer aufzuspüren und „zur Ehre Gottes" zu verbrennen. An 80 Menschen starben auf dem Scheiterhaufen. Als aber der Inquisitor sich nicht mehr mit dem armen Volke begnügte, sondern auch Adlige vor seinen Richterstuhl lud, wurde er nebst zwölf Helfershelfern im Walde von Kappel bei Marburg erschlagen. Ein stehendes Ketzergericht konnte sich in Deutschland nicht halten. §. 30. 2)as Juffedum ums ttie litteroitien. Eine der glänzendsten Erscheinungen und Eigentümlichkeiten des Mittelalters war das Rittertum. Es war entstanden, als der bei den Germanen übliche Heerbann aufgehört hatte, und erhob sich zwischen dem höheren Adel, welcher sich im Besitze von Reichslehen befand, und dem Hörigen. Der Ritterstand bildete den niederen Adel und umfaßte sowohl die Inhaber von Lehnsgütern wie auch die Dienstmannen (Ministerialen) der Herrenhöfe; er war durch gemeinsame Sitte und Lebensanschauung so innig verbunden, daß jeder förmlich in denselben ausgenommen werden mußte. Wer Ritter werden wollte, mußte demnach einem freien Geschlechte angehören. Die ersten sechs Jahre blieb der Knabe unter der Aufsicht der Mutter, nachher wurde er als Edelknabe an den Hof des Lehnsherrn oder eines fremden Ritters geschickt, wo er neben kleinen dienstlichen Verrichtungen in Gottesfurcht und feiner Sitte unterwiesen wurde und die ritterlichen Künste erlernte. Im 14. Jahre erhielt der Junker oder Knappe einen Degen, mußte von jetzt an die Pferde und Waffen seines Herrn besorgen, ihn begleiten und im Kampfe aus dem zweiten Gliede mitstreiten. So vorbereitet, gelangte der Knappe mit dem 21. Jahre zur Ritterwürde, bei deren Er-teilung große Feierlichkeiten üblich waren. Nach einem strengen Fasten brachte der Knappe die Nacht mit einem Priester und Paten im Gebete zu und empfing das heilige Abendmahl. Dann trat er in die Kirche, wo er eidlich gelobte, Gott zu fürchten uni) zu ehren, täglich die heilige Messe zu hören, für den christlichen Glauben zu streiten, die Kirche und ihre Diener zu schützen, die Unschuld zu schirmen, dem Vaterlande zu helfen, dem Kaiser gehorsam zu sein, das gegebene Wort zu halten und tadellos vor Gott und

3. Geschichte des Mittelalters - S. 255

1888 - Wiesbaden : Kunze
t. 38, 3. Maximilian I. 255 nach seinem Wunsche belohnt. Er hatte sich nämlich die Erlaubnis erbeten, lebenslänglich das Holz für seine Kohlen unentgeltlich nehmen zu dürfen; weil er aber den Ritter mit seinem Schürbaum so weidlich getrillt hatte, so erhielt er noch den Namen Triller und ein Freigut dazu; der älteste Sohn der Familie sollte auf ewige Zeiten jährlich 4 Scheffel Korn empfangen. Ernst und Albert teilten sich 1464 das väterliche Erbe und sind die Stifter der noch jetzt regierenden albertinifchen und ernestinischen Linien des sächsischen Hauses geworden. Friedrich vermochte sein Ansehen selbst bei den Unterthanen in seinen Erbländern nicht zu behaupten. Der östreichische Adel sandte wegen drückender Steuern Fehdebriefe, die Stadt Wien erhob sich gegen ihn, und sein Bruder Albrecht schloß sich den Empörern an; Friedrich wurde 1462 in seiner Burg zu Wien belagert und vollständig eingeschlossen. Doch diesmal wenigstens zeigte sich der Kaiser standhaft und entschlossen, indem er mit 400 Mann, bereit eher zu sterben, als sich zu ergeben, erklärte: „Diesen Ort werde ich halten, bis er mein Gottesacker wird." Der König Georg Podiebrad von Böhmen befreite ihn endlich und vermittelte den Frieden. Als Friedrich nach Podiebrads Tode nicht, wie er versprochen, den Ungarnkönig bei Erwerbung Böhmens unterstützte, fiel Matthias Corvinus in Östreich ein und vertrieb den Kaiser 1485 aus seinen Erbländern, sodaß er hilfesuchend im Reiche umherirren mußte. Erst nach dem Tode des Ungarnfürsten konnte Friedrich nach Wien zurückkehren, wo er drei Jahre später (1493) starb. 3. Maximilian I. 1493 —1519. Maximilian I., Friedrichs Iii. Sohn und Nachfolger, war ganz das Gegenteil seines Vaters. Er war von kräftiger, schöner Gestalt, vielseitig gebildet, sprachgewandt und rastlos thätig. Durch seine Liebenswürdigkeit gewann er sich Fürsten und Ritter, seine Leutseligkeit machte ihn zum Liebling des Volkes. Von seinem Rittermut giebt der von ihm entworfene „Teuerdank", der feinen Brautzug nach den Niederlanden schildert, manche Probe. Zugleich war er ein leidenschaftlicher Jäger und verstieg sich einst auf der Martinswand in Tirol so sehr, daß er nur mit Mühe gerettet werden konnte. Seine Fehler waren Ungeduld und Unbeständigkeit. Entschlüsse , die eben gefaßt waren, wurden häufig wieder verworfen; in Staatsdingen blieb das Nächste und Nötigste oft unerledigt, während sich fein Geist in abenteuerlichen Plänen erging.
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